Startseite


Teleologie und soziobiologie

Charles Darwin titelte sein Hauptwerk "Über die Entstehung der Arten durch Natürliche Auslese, oder Erhaltung der favorisierten Rassen im Kampf um das Dasein". Viele Evolutionisten würden übereinstimmen, daß der Untertitel "Erhaltung der an ihrer Umwelt besser Angepassten Rassen" hätte sein können, weil der Originaltitel eine evolutionäre Teleologie mitführt, die Nemesis des Evolutionisten. In der Tat, die Fitness eines Lebewesen ist mehr ein Ergebniss a posteriori als die Verfolgung eines Ziel a priori, wie es Ernst Meyr äußerte(1). Wenn eine Rasse favorisiert sein kann, dann an der Stelle seiner Umwelt, aber auch, wenn "der Kampf" für die attributen die eine Rasse favorisieren steht und "das Leben" für das Prinzip der Erhaltung, macht das "um" aus einem Ergebniss die Quelle des Gesetzes das es erzielt; einen Zirkelschluss in gewisser Weise. Leben ist einfach was übrigbleibt, die Wahrheit des Evolutionisten wird so mit der Realität in Einklang gebracht.

Nach den Brüderkriegen des XX Jahrhunderts, und die Aufgabe der antropologische Soziobiologie in der Akademie, bleibt die alte Frage der Kooperation und des sozialen Zusammenhalts, und die einhergehende Frage nach der Natur des Altruismus gestellt. Sie wurden mit hilfe der Mathematik aufgegriefen aber, wenn eine Gleichung nicht dem politischen Korrekten unterliegt, sieht es mit ihrer Interpretation anders aus. Drei Standpunkte und zwei Ebene der Dämonisierung haben sich etabliert, die zwei ersten zur Ablenkkung des nächsten dienent. Der Erste ist der des medienwirksamen Richard Dawkin, von dem Ernst Meyr übrigens sagt, daß seine genzentrierte Sicht anti-darwinistisch sei. Der Zweite ist der von William Hamilton, die Verwandschaftsselektion oder inklusive Fitness, eingeführt in seinem berühmten Papier von 1964(2), und der letzte von William Wilson und David Wilson, die Gruppenselektion, nun mehrebene Selektion gennant(3). Wir werden aber lieber von mehrebene Adaptation sprechen, und diese einfach mit Adaptation gleichstellen.

Die evolutionäre Literatur ist weitgehend durch Teleologien geprägt, und auch durch die Versuchung aus dem Altruismus einen sich selbst zeugender Etwas zu machen, um sich der Erklärung die die mehrfach Adaptation bietet zu entziehen. Zum Beispiel, wenn die Inklusive Fitness als Träger und Leiter des Altruismus erscheint, wird es leichter als seine Quelle angenomen in dem versichtet wird auf die gruppen Synergie, die Tatsache daß eine Assoziation mehr produziert als wenn ihre Glieder unabhängig von einander würden, weiter einzugehen, weil Adaptation diese Synergie umschließt. Wenn die Modele der Spieltheorie die auf dem Gefangenendilemma gründen einen Zugewin an Wissen sind, der auch unbewußten Bewegründ ihrer Entwiklung ist oft seine Auflösung ohne zuhilfe der mehrebene Adapation zu ereichen. Die durch diesem Auschluß bedingte Unlösbarkeit des Dilemmas wird durch die Komplexität der Modele verdeckt; in mancher Hinsicht ein Perpetuum Mobile des Evolutionismus. Die angenomene Existence einer Lösung trägt zum Missvertändniss der Natur des Altruismus bei, in dem sie die Zulässigkeit der Fragestellung suggeriert. Wenn aber zur Frage des Altruismus vorerst Abstand genommen und die Adaptation in seinem natürlichen Kontext gestellt wird, die Mathematik der Genealogie, und nicht mit der Adaptation und seiner Verbindung zum Altruismus begonnen, üblicherweise mit dem Gefangenendilemma, entschwindet die an der mehrebene Adaptation gebundene Teleologie.

Eine Erklärung des Altruismus außerhalb des mehrebene Adaptation muß gefunden werden, weil die teleologische Interpretation der Adaptation eine Welt postuliert, die unausweichlich in Krieg und Völkermord versinkt. Dieses Imperativ kann nicht erfült werden, die Zukunft nur über ein transzendierter Mensch erdacht, befreit von den Natur gesetzen, der Frieden nur außerhalb der Realität existieren. In der Hypothese des Menschen als Spezie ohne Rassen, eine törischte Annahme, wird das a Priori des Genozids das des Homizids, der Mensch der sich selbst zerstört, in einem Fall wie im Anderem. Der gute Wille im dienste eines Krieges ohne Notwendigkeit gegen Mensch und Natur, dieses ist das Ergebniss einer Illusion die durch einen teleologischen Fehlschluß entstand.

(1)"The idea of teleology"
Journal of the History of Ideas, (1992) 53, 117–135.
"adaptedness... is a posteriori result rather than an a priori goal-seeking."
(2)The Genetical Evolution of Social Behaviour. I/II William D. Hamilton, J. Theoret. Biol. (1964) 7, 1-52
www.uvm.edu/~pdodds/files/papers/others/1964/hamilton1964a.pdf
www.uvm.edu/~pdodds/files/papers/others/1964/hamilton1964b.pdf
(3)"for the Good of the Group"
David Sloan Wilson, Edward O. Wilson, American Scientist, Volume 96
http://evolution.binghamton.edu/dswilson/wp-content/uploads/2010/12/American-Scientist.pdf